
Das Seminar | sozialästhetische
Schulungsstätte, Basel
- Erkenntniswissenschaft
- Sozialästhetik
- Ethischer Individualismus
in Fortführung des 1973 von Herbert Witzenmann in Arlesheim begründeten
Seminar für Freie Jugendarbeit, Kunst und Sozialorganik
Wladimir Solowjew, der Sinn der geschlechtichen Liebe
Die fünf Briefe zum Thema, die zwischen 1892 und 1894 entstanden, enthalten Gedanken, welche seit Platos Symposion die ganze inzwischen in der Evolution der menschlichen Bewusstseinsentwicklung entstandene Zuschärfung des seelischen Beobachtens dokumentieren. Nicht die Idee der Liebe steht im Mittelpunkt, sondern die Funktion, welche ihrer Erscheinung als geschlechtliche Liebe bei der Ich-Reifung zuzumessen sei. Solowjews Beitrag zur zentralen Frage der individuellen Bedeutung erotischer Kräfte hat sich sonst kein Philosoph in einer Art angenommen, dass dabei nicht die denkende und damit begrifflich nachvollziehbare Durchlichtung des Phänomens über Bord geworfen wird. Damit grenzt er sich von den Theoretikern ab, für die das Thema entweder nicht zu existieren scheint wie auch von denjenigen, die sich mit immer neuen Spekulationen über ein überrational transzendentales Triebleben in einer (sich im Westen an Sigmund Freud anschliessenden) "Tantra-Mystik" verlieren.
Übersetzung: Wladimir Szilkarski
Auswahl (ca. ein Drittel des Gesamttexts) und Textprüfung: Reto Andrea Savoldelli, 2016
Dazu Begleittexte zum Thema von Michèle Binswanger, Diether Duhm, Reto Andrea Savoldelli, Raymond Zoller, Stephan Seidel, Elisabeth und Johann Reiter, Herbert Witzenmann und Thomas Kivelitz